Ein kleiner Pieks für mehr Sicherheit

Besser zur Grippeimpfung

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Der Höhepunkt der Grippewelle kommt in Deutschland meist nach der Jahreswende. Doch die Fälle von Influenza - so der korrekte Begriff - steigen bereits im September. Daher lohnt sich ein Besuch in der Hausarztpraxis auch jetzt schon, um sich den schützenden Pieks verabreichen zu lassen.

Der Trend zeigt nach oben. Das lässt sich aus den Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) herauslesen. Im öffentlich zugänglichen GrippeWeb listet das Institut die Zahl der Influenza-Fälle übers Jahr verteilt auf - und im Vergleich zu vorherigen Jahren. Mitte August lag die Anzahl von neu auftretenen Grippe-Erkrankungen bei circa 2700 Fällen pro 100.000 Einwohnern. Ende August waren es schon fast 4.000 Fälle.

Zwar helfen allgemeine Hygienemaßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen und das Abstandhalten zu Erkrankten, um eine Ansteckung zu vermeiden. Doch besser sei es, sich gegen Grippe impfen zu lassen. "Die echte Grippe ist keine Erkältung. Sie kann schwer oder im schlimmsten Fall sogar tödlich verlaufen. Insbesondere für Risikogruppen wie ältere, vorerkrankte oder schwangere Personen stellt sie eine ernstzunehmende Erkrankung dar. Die Impfung wird daher auch vor allem für diese Personengruppen empfohlen", heißt es beim Robert-Koch-Institut (RKI).

Es gibt einen weiteren Faktor: Denn die Grippeschutzimpfung wirke sich auch positiv aus auf das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, meldet die Ärztezeitung unter Berufung auf ein Konsensuspaper der europäischen Fachgesellschaft ESC (European Society of Cardiology): Für die ESC "stellt das Impfen die 'vierte Säule der kardiovaskulären Prävention' dar, schreibt das Fachblatt.

Impfen ist wichtig und sinnvoll, sagen Ärztinnen und Ärzte. Doch eine allgemeine Pflicht gibt es nicht, auch wenn das fälschlicherweise immer wieder behauptet wird. Die einzige verpflichtend Impfung in Deutschland ist die Masernimpfung. "Die Masernimpfpflicht betrifft neben Kindern insbesondere Menschen, die in Gemeinschafts- und Gesundheitseinrichtungen arbeiten", informiert die Stiftung Gesundheitswissen. Das sind zum Beispiel Kindergärten, Schulen, Krankenhäuser, Arztpraxen und Unterkünfte für Asylbewerber. Dabei werden auch Ehrenamtliche und Praktikanten, die in diesen Einrichtungen arbeiten, von der Maserimpfpflicht erfasst, heißt es da weiter.